Standorthistorie
Füsseberg
Im Jahr 1708 wird das Kupferbergwerk „Füsseberg“ erstmals in einer Beschreibung erwähnt. Seinen Namen hat der Berg am Ortsausgang von Biersdorf vermutlich von dem damals oberirdisch abgebauten Kupfererz erhalten. Wenn die Sonne auf den Berg schien, dann entstand der Eindruck, als ob der Berg brennen würde – und „brennen“ heißt im hiesigen Dialekt „füssen“.
Als das Bergwerk 1872 durch Kauf an die Fa. Krupp in Essen überging, wurde erstmals umfangreich modernisiert. 50 Bergleute waren damals hier beschäftigt. Aus jener Zeit ist auch überliefert, dass zwischenzeitlich ganz überwiegend Eisenerz abgebaut wurde und die Kupfergewinnung kaum noch eine Rolle spielte.
1899 begann ein neues Kapitel in der Füsseberger Geschichte, als man mit der Einrichtung einer Tiefbauanlage begann, mit der eine enorme Ausweitung des Erzabbaus einherging. 350 Beschäftigte zählten zur Belegschaft.
Während der großen Weltwirtschaftskrise 1931/32 war der Füsseberg die einzige der Krupp’schen Gruben in der hiesigen Gegend, deren Betrieb aufrechterhalten werden konnte. In den 1930er Jahren wurde eine Verbindung zur Grube Friedrich-Wilhelm in Herdorf hergestellt, wodurch die nun entstandene Verbundgrube das größte Eisenerzbergwerkes des Siegerlandes mit 1.600 Beschäftigen, einer Teufe von 1046 m und einem 35 km langen Streckennetz wurde.
1949 wurde auf dem Gelände der Grube Füsseberg eine Bergmännische Berufsschule eingerichtet, die 1953 die stattliche Anzahl von 209 Berglehrlingen aufweisen konnte.
Durch die starke Konkurrenz der ausländischen Erze ging der heimische Bergbau immer mehr zurück. Am 26. März 1965 wurde auf dem Füsseberg die letzte Schicht gefahren; 480 Beschäftigte mussten sich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen.
Das Gelände mit den einigen Betriebs- sowie den Verwaltungs- und Schulgebäuden wurden von der Fa. Walter Henrich GmbH erworben, die seit 1969 hier ihre Produktionsstätte hat.